Cienfuegos

Aktualisiert: 18. Dez 2022

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Cienfuegos: Perle des Südens

In pittoresker Landschaft eingebettet zwischen den Bergen der Sierra de Escambray und den Ufern einer großen natürlichen Bucht liegt die Hafenstadt Cienfuegos. Im Laufe des 19. Jahrhundert entwickelte sich die Stadt zu einer der reichsten Gemeinden Kubas und gilt noch heute als besonders sauber, entwickelt und nicht zuletzt schön. Deswegen trägt die Stadt den Beiname "Perle des Südens". Neben der wunderbaren Lage und einer Fülle an prachtvollen geschichtsträchtigen Gebäude bietet Cienfuegos eine interessante historische Innenstadt, die seit 2005 zum UNESCO-Welterbe zählt. Dieser Artikel thematisiert alle wichtigen Informationen die Reisenden vor einem Besuch bekannt sein sollten.

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Geschichte & Entwicklung

Während Städte wie Trinidad, Santiago de Cuba und Havanna vor etwa einem halben Jahrtausend gegründet wurden, erfolgte die Gründung Cienfuegos erst in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts.

Lange vor den ersten Spaniern lebten an den Ufern der großen Jaguabucht bereits kubanische Ureinwohner. Mitte des 16. Jahrhunderts ließen sich dann die ersten Europäer an den Ufern der Bucht nieder. Diese ersten Siedlungen standen jedoch lange Zeit im Schatten des etwas östlich gelegenen Trinidads, das an Größe und Bedeutung  das unangefochten ökonomische und kulturelle Zentrum der Region darstellte.

Dem Aufstieg dieser ersten Siedlungen standen vor allem häufige Piratenüberfalle im Wege, jedoch kam es auch zu Angriffen der Engländer. Zum Schutz der Bucht wurde dann im Jahr 1783 eine Festungsanlage errichtet, die die enge Zufahrt zur Bucht bewachte und somit Angreifern die gefahrlose Einfahrt in die Bucht verwehrte.

Durch den gesicherten Hafen prosperierte die Wirtschaft, die Region gewann an Attraktivität, der Hafen wurde im Jahr 1800 ausgebaut und im Jahr 1819 begann man schließlich mit der Planung einer Stadt.

Federführend bei der Planung der Stadt war ein aus New Orleans immigrierter Arzt, dessen Entwürfe bei dem damaligen Gouverneur von Kuba, José Cienfuegos, auf große Zustimmung stießen, sodass mit dem Bau der Stadt begonnen wurde. Zu Ehren des Kolonialverwalters wurde die Stadt Cienfuegos genannt.

Aufgrund dieser Entwicklungsgeschichte hat die Stadt noch heute eine schachbrettartige Struktur, bei der die Straßen nummeriert sind, wobei die ungeraden Calles von Nord nach Süd und die geraden Avenidas von West nach Ost verlaufen.

Cienfuegos erlangte schnell an ökonomischer und kultureller Bedeutung, zunächst über die im Hafen abgewickelten Zuckerexporte, denn bereits wenige Jahren nach der Gründung hatte sich der Hafen zu einem der weltweit wichtigsten Exporthäfen für Zucker entwickelt. Der in dieser Epoche erlangte Wohlstand fand Ausdruck in einer Vielzahl an architektonische bedeutenden Gebäuden.

Noch heute gilt die Stadt innerhalb Kubas als besonders wohlhabende Gemeinde. Neben dem Tourismus machen in der Region ansässige staatliche Industriebetriebe die Stadt zu einem der wichtigsten Industriestandorte Kubas auch, wenn sie nach der Bevölkerung nur Kubas sechstgrößte Stadt ist.

Zu den Industriebetrieben zählt auch eine große Zementfabrik, das mit Unterstützung der DDR errichtet wurde. Der ostdeutschen Unterstützung mag geschuldet sein, dass die Fabrik, die einst das größte ihrer Art in ganz Lateinamerika war, den Namen Karl Marx trägt.

Blickt man von der Stadt in Richtung Süden, erkennt man in der Nähe der Zufahrt zu Jaguabucht die Silhouette eines Kernreaktors am Horizont. Im Jahr 1983 wurde mit sowjetischer Hilfe mit dem Bau eines Kernkraftwerks begonnen. Mit dem Zerfall des Sowjetunion kam das Projekt zunächst zum Erliegen und wurde dann später ganz aufgegeben, wobei der Mangel an finanziellen Mitteln ausschlaggebend war.

Parque Martí zu später Stunde (Cienfuegos 2020)

Tagsüber spielt sich das öffentliche Leben der Kleinstadt im historischen Stadtzentrum ab. Das Herz des Zentrums ist am Parque José Martí zu verorten, der sich am westlichen Ende der vitalen Fußgängerzone befindet.

An dem eleganten Platz stehen verschiedene bedeutende Gebäude aus dem 19. Jahrhundert. Die belebte Fußgängerzone beherbergt eine Vielzahl an Geschäften, die besonders gerne an Wochenenden besuchten werden.

In der Fußgängerzone (Cienfuegos 2020)

Am östlichen Rand der Innenstadt verläuft in Nord-Süd-Ausrichtung der Prado von Cienfuegos, der die längste Flaniermeile Kubas ist. Entlang des Prado verteilen sich verschiedene Galerien, Restaurants und auch Bars, denn zu später Stunde kommt die Flaniermeile erst richtig in Fahrt.

Prado von Cienfuegos: Die längste Flaniermeile Kubas (2020)

Folgt man den Prado in südlicher Richtung erreicht man den gehobenen Stadtteil Punta Gorda, indem einst die wohlhabenden Bürger ihren Reichtum zur Schau stellten. Zeugen des früheren Wohlstands sind etwa der elegante Yacht-Club, der Palacio Azul und das vermeintlich bekannteste Prachtbau der Stadt, der architektonisch interessante Palacio de Valle.

Palacio de Valle (Cienfuegos 2020)

 

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Sehenswürdigkeiten

Der wichtigsten Sehenswürdigkeit liegen im historische Stadtkern Pueblo Nuevo, in dessen Zentrum sich der Parque Marti befindet.

Eine weitere Sehenswürdigkeit ist der in Nord-Süd-Ausrichtung verlaufende Paseo del Prado. Verlässt man das Stadtzentrum in Richtung Süden erreicht man nach wenigen Minuten den Malecón von Cienfuegos. Am südlichen Ende des Malecóns befindet sich der Stadtteil Punta Gorda (Karte). In dem wohlhabenden Viertel befinden sich mehrere imposante Gebäude. Dazu zählen der Yacht Club Cienfuegos, der Palacio Azul und der Palacio de Valle.

Ein Besuch dieses Teils der Stadt zählt also neben dem historischen Stadtkern praktisch zum Pflichtprogramm. Wer möchte, geht etwa eine gute halbe Stunde zu Fuß, oder nimmt für wenige US-Dollar eines der Fahrrad- oder Motorradtaxis, welche entlang der Strecke verkehren und Reisenden ihre Dienste anbieten.

Palacio Ferrer & Parque Marti (2020)

Historischer Stadtkern

  • Im Zentrum des historischen Stadtkerns befindet sich der Parque Marti. An dem eleganten Platz stehen mehrere bedeutende Gebäude aus dem 19. Jahrhundert. Dazu zählen das Nationaldenkmal Teatro Tomás Terry, das mit Mosaiken aus Blattgold und Deckenfresken dekoriert ist. Das Museo Provincial beschäftigt sich mit der Kolonialgeschichte der Stadt und der kleine Arco de Triunfo erinnert an die kubanische Unabhängigkeit. Auch der Palacio Ferrer, der Palacio del Ayuntamiento mit seiner über der Stadt thronenden Kuppel und die kleine Catedral de Nuestra Señora de la Purísima Concepción findet man am Platz.
  • Schon fast obligatorisch ist ein Besuch des Palcio Ferrer. Es lassen sich nicht nur einige imposante Räume im Inneren des Gebäudes besichtigen, sondern man auch die Möglichkeit auf das Dach zu gehen. Vom Dach genießt man einen fantastischen Blick über den Park Marti, die ganze Stadt Cienfuegos - von der Bucht bis hin zur Sierra de Escambray. Wer den Aussichtsturm besteigt, hat einen wunderbaren Rundumblick. Am besten kommt man nach 16 Uhr, dann lässt sich mit etwas Glück das Farbenspiel eines wunderbaren Sonnenuntergangs genießen. Der Eintritt beträgt 2 USD.
  • Eine weitere Sehenswürdigkeit ist der in Nord-Süd-Ausrichtung verlaufende Paseo del Prado. Die Flaniermeile verfügt in der Mitte über einen begrünten Gehweg und an seinen Seiten über Arkadengänge. Der Prado von Cienfeugos gilt als die längste Flaniermeile Kubas.
  • Sehenswert ist auch der etwas östlich der Innenstadt gelegene Friedhof Cementerio Tomás Acea. Diese Nekropole ist zwar nicht mit den imposanten Friedhöfen in Santiago de Cuba oder Havanna vergleichbar, verfügt jedoch neben einem eindrucksvollem klassizistischen Verwaltungsgebäude über eine schöne parkartige Anlage, die zu einem ausgedehnten Spaziergang einlädt.

Punta Gorda

  • Am Ende des Prados, befindet sich der Palacio de Valle (Karte). Das Gebäude ist eines der am meisten von Urlaubern besuchten in Cienfuegos. Im inneren des imposanten Gebäudes lassen sich verschiedene aufwändig verzierten Räume bestaunen. Auf der Dachterrasse befindet sich eine kleine staatliche Bar, die Getränke zu recht moderaten Preisen anbietet. Wer möchte, kann vom Dach jedoch auch nur die Ruhe und tolle Aussicht auf das Wasser, Landschaft und Stadt genießen. Im Erdgeschoss befindet sich ein nicht besonders preiswertes Restaurant. Wer hier essen möchte, bekommt mit etwas Glück jedoch frischen Fisch oder auch Langusten. Der Eintritt in das Gebäude kostet 2 USD.
  • An der südlichen Spitze der Landzunge befindet sich eine kleine Parkanlage, die zum Verweilen einlädt. In der Anlage mit dem Namen La Punta gibt es ein kleines Lokal und verschiedene Aussichtspunkte, von denen sich in alle Richtungen der Bucht blicken lässt.
  • Hinter dem Yacht-Club befindet sich die Marina Cienfuegos, bei welcher sich verschiedene Bootsfahrten arrangieren lassen.

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Essen & Trinken

In der Fußgängerzone finden sich verschiedene recht gut bestückte Supermärkte. Zudem gibt es ein kubanisches Schnellrestaurant, einen Rapido, bei dem man neben ein paar kleinen Snacks mit etwas Glück auch einen frischen Kaffee bekommt.

Aufgrund der geringen Größe der Stadt ist das weitere Angebot an Restaurant verhältnismäßig überschaubar. Die meisten Restaurants liegen am - oder zumindest in der Nähe des - Prado. Die meisten Lokale finden sich in südlicher Richtung, unweit des Malecóns. Dort lassen sich eine Reihe an empfehlenswerten Restaurants besuchen.

Alternativ kann man in einem der unweit gelegenen Restaurants wie etwa dem Paladar Casa Prado, dem Restaurante Las Mamparas oder dem Dona Nora essen gehen. Die Angebote dieser Lokale richten sich in erster Linie an Ausländer. In unmittelbarer Umgebung gibt es auch kleine und gemütliches Cafés in denen man einen guten Kaffee oder auch einen leckeren Cocktail bekommt.

 

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Nachtleben

Wird es Nachts, dann verlagert sich das Geschehen aus der Innenstadt an den Prado und den Malecón, der an den vielen heißen Nächten zumindest etwas Kühlung verspricht. Am Prado lässt sich wunderbar flanieren und man kann sich in einer der zahlreichen Bars unter die Einheimischen mischen. Am Malecón treffen sich bis spät in die Nacht kleinen Gruppen, die mit einem Fläschchen Rum verweilen und nicht selten etwas musizieren.

In der Nähe des Malecóns finden sich eine Reihe an staatlichen Kiosken, bei den sich auch zu später Stunde die wichtigsten Kleinigkeiten erwerben lassen. Ein weiter beliebter abendlicher Treffpunkt der Nachtschwärmer liegt am Bootsterminal. Hier treffen sich besonders gerne Studenten zum Rum trinken, Musik hören und tanzten.

An Sonntagen gibt es im vornehmen Yachtclub Veranstaltungen (tagsüber ab 5 Uhr, Eintritt 5 US-Dollar). Diese Veranstaltungen sind ein wahrer Geheimtipp für all diejenigen, die eine authentische kubanische Party erleben wollen. Nicht ganz so pompös wie die großen Schwestern in Havanna, aber dennoch absolut sehenswert sind die typischen farbenfrohen Tanzshows, die an Wochenenden im Freiluft-Cabaret Tropisur geboten werden. Der Eintritt ist mit 50 kubanischen Pesos dabei zudem viel verträglicher mit engen Reisebudgets, als die vielfach teureren und daher fast ausschließlich von Ausländern besuchten Cabarets in der kubanischen Hauptstadt.

Tropisur: Freiluft-Cabaret (2018)

In Cienfuegos lassen sich auch mehrere größere Nachtclubs besuchen. Dazu zählen das Costsur, in dem in erster Linie farbige Kubaner wilde Partys feiern (Eintritt 1 US-Dollar). Eine weitere beliebte Location ist der El Benny Club in der Fußgängerzone, bei dem man munkelt, dass dort besonders viele kontaktfreudige Kubaner*innen nach Ausländern Ausschau halten.

  • Freitags und samstags wird im Cabaret Tropisur eine nette kleine Show geboten. Unter freiem Himmel gibt es etwa 20 Tische, von denen man die Show verfolgen kann. Der Einlass beginnt um 10 Uhr, die Darbietung beginnt etwa eine halbe Stunde später. Der Eintritt beträgt erschwingliche 3 USD und auch die Getränke sind ebenso preiswert.
  • Ein beliebter Nachtclub ist das Costasur. Hier werden unweit des Malecons, unter freiem Himmel am Ufer der Bucht, häufig wilde Partys gefeiert. Eintritt beträgt 1 USD. Die Getränke entsprechen den staatlichen Einheitspreisen und sind somit preiswert.
  • In der Fußgängerzone liegt der Nachtclub El Benny. Dieser verfügt unter anderem über eine Dachterrasse, auf der sich eine Bar befindet. Im klimatisierten Innenbereich gibt es eine Tanzfläche, auf der teilweise kleine Shows geboten werden. El Benny ist auch ein beliebter Treffpunkt für Einheimische, die gerne in Kontakt mit Ausländer kommen möchten. Die Partys starten recht spät, etwa ab Mitternacht. Der Eintritt beträgt in der Regel 3 USD. Die Getränkepreise sind moderat.

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Strand (Playa Rancho Luna)

Der Stadtstrand Cienfuegos ist die schöne Playa Rancho Luna. Der Strand befindet sich knapp 20 km (etwa 30 Fahrminuten) südlich des Stadtzentrums. Genau genommen handelt es sich um zwei Strandabschnitte. Am östlichen Ende des Strandes, in einer kleinen Bucht, befindet sich ein kleines (einfaches) AI-Hotel, das Hotel Rancho Luna. Wer nicht in dem Hotel übernachten möchte, kann für 25 US-Dollar je Person einen Tagespass mit all-inclusive Verpflegung erwerben. Mit dem Pass können auch die Kayaks und Paddelboote genutzt werden. Mit einem Tretboot lässt sich auch zu einem Korallenriff fahren und dort schnorcheln. Zudem gibt es die Möglichkeit zu tauchen. Alternativ lassen sich die Sportgeräte frei mieten. Dazu geht man an den Strand und erkundigt sich bei den Hotelangestellten.

Playa Rancho Luna Hotelabschnitt (Cienfuegos) 2

Der westliche Teil beherbergt den eigentlichen Stadtstrand. Dorthin kommen Individualtouristen und Kubaner zum Baden und entspannen. Entlang dieses Abschnitts verteilen sich einige Imbissbuden und kleine Restaurants. Bei diesen Einrichtungen erhält man Getränke und einfache Mahlzeiten. Mit etwas Glück bekommt man auch einen Fisch oder eine Languste, die Fischer frisch aus dem Meer geholt haben. Wer längere Zeit am Strand verweilen möchte, kann in einer der wenigen Casas unterkommen, die in schöner Lage direkt am Strand liegen.

Playa Rancho Luna (Cienfuegos 2020)

Der Strand selber ist sehr schön, wenn er auch nicht zu den schönsten Kubas zählt. Im Wasser wächst etwas Seegras und zudem ist der Untergrund etwas steinig (Badeschuhe schaffen Abhilfe). Am Strand gibt es freie Sonnenschirme. Liegen gibt es für 5 US-Dollar je Tag. Mit den Toiletten ist es etwas problematisch.

Sonnenschirme am Strand (Playa Rancho Luna 2020)

Wer mit dem Mietwagen kommt, findet einen bewachten Parkplatz (1 US-Dollar). Ohne Mietwagen lässt sich der Strand für etwa 10 US-Dollar je Strecke mit einem Taxi erreichen. Alternativ nimmt man den Stadtbus. Die Busse verkehren jedoch recht selten und sind daher vielfach chronisch überfüllt sind. Wer es mit dem Bus versuchen möchte, nimmt den Bus nach Pasacaballo. Im besten Fall bricht man recht früh auf. Auf dem Rückweg sollte man den letzten Bus um 16:30 nicht verpassen. Der Fahrpreis beträgt unschlagbar preiswerte 2 kubanische Peso.

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Delfinarium & Tauchbasis (Playa Rancho Luna)

Etwa 200 Meter (10 Gehminuten) westlich der Playa Rancho Luna liegt das Delfinarium Cienfuegos. Auf der Anlage werden täglich zwei Shows geboten. Die erste Darbietung startet um 10 und die zweite um 14 Uhr. Die Öffnungszeiten sind von 8.30 bis 15:30 Uhr. Mittwoch ist jedoch geschlossen. Der Eintritt beträgt 10 US-Dollar. Kinder bis 12 Jahre müssen 6 US-Dollar bezahlen.

Delfinarium Cienfuegos (2020)

Einen "Kuss" mit den Tieren lässt sich für 10 US-Dollar bekommen. Wer mit den Tieren schwimmen möchte (etwa eine Viertelstunde), muss 50 bzw. für Kinder 33 US-Dollar aufbringen. Handtücher können für 2 US-Dollar geliehen werden. Wer möchte, kann zudem Fotos mit sich und den Delfinen machen lassen (kostenpflichtig).

Unweit des Delfinariums befindet sich ein staatliches Tauchcenter. In dem kleinen Tauchcenter beginnen die Preise für Tauchgänge bei 35 US-Dollar. Je höher die Anzahl der Tauscheinheiten, desto geringer der Preis. Bei 20 Tauchgänge zahlt man 420 US-Dollar. Nachttauchen kostet 45 US-Dollar. In den Gewässern gibt es etwa 40 schöne Tauchspots mit einer wundervollen Unterwasserlandschaft. Es lässt sich in Canyons, Höhlen oder an verschiedenen Wracks tauchen.

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Yachthafen

Am südlichen Ende des Prados befindet sich die Marina Cienfuegos. In dem kleinen Yachthafen werden eine Reihe an Aktivitäten angeboten. Dazu zählen eine Rundfahrt imt einem Katamaran in der Bucht zur Zeit des Sonnenuntergangs. In dem imposanten Clubgebäude gibt es einen Pool.

Yacht-Club Cienfuegos (Kuba 2020)

 

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Verkehr

Cienfuegos liegt etwa drei Fahrstunden südöstlich von Havanna. Wer aus der Hauptstadt mit dem Mietwagen anreist, nimmt zunächst die gut befahrbare Autobahn. Bei Aguada de Pasajeros liegt die Raststätte 172 km. Dort verlässt man die Autobahn und fährt weiter in Richtung Süden. Die knapp 60 km sind gut zu fahren, sodass man in etwa einer Stunde in Cienfuegos ankommt.

"Almendron" am Prado von Cienfuegos (2020)

Wer mit einem Viazul-Bus anreist, erreicht den recht zentral gelegenen Busbahnhof. Vom Busbahnhof lässt sich die Innenstadt in etwa 10 min zu Fuß erreichen. Das Viazul-Büro öffnet um 8 und schließt um 16 Uhr. Mittagspause ist von 12 bis14 Uhr. In der Hochsaison, wenn es viel Andrang an Fahrgästen gibt, muss damit gerechnet werden, dass Reservierungen erst ab 9:30 Uhr vorgenommen werden.

 

Vom Busbahnhof fahren preiswerte Caminiones in umliegende Gemeinden. Mit diesen lässt sich sehr preiswert nach Santa Clara kommen. Schneller sind häufig die Sammeltaxis, die ebenso am Busbahnhof starten und Fahrgäste für gut zwei US-Dollar nach Santa Clara bringen. Trinidad lässt sich jedoch nicht mit dem Sammeltaxi erreichen.

Sammeltaxis Cienfuegos (2020)

Sammeltaxis in Cienfuegos (2020)

Sammeltaxis nach Havanna fahren unweit des Busbahnhofs. Treffpunkt der Fahrer ist die Straße San Carlos, vom Busbahnhof einen Block stadteinwärts. Der Fahrpreis in die Hauptstadt beträgt üblicherweise 15 US-Dollar pro Person. Wie immer gilt bei Reisen mit den Sammeltaxis, dass man im besten Fall früh morgens kommen sollte. Mit etwas Glück bekommt man dann schnell ein passables Fortbewegungsmittel.

Mehrmals täglich fahren vom Busbahnhof Regionalbusse zur Laguna de Guanaroca oder zum Strand Rancho Luna (recht zuverlässig).

Neben dem Busbahnhof liegt der Banhof Cienfuegos. Das Bahnhofsgebäude ist verfallen und wird gerade saniert. Da Cienfuegos nicht an die wichtige West-Ost-Verbindung angebunden ist, fahren nur sehr wenige Züge. Wer jedoch zur richtigen Zeit kommt, kann mit Glück einen der wenigen Züge - etwa nach Santa Clara - nehmen. Es gibt einen Aushang der über funktionstüchtige Züge informiert. Allgemeine Informationen finden sich im ausführlichen Artikel zu Reisen mit der Eisenbahn

 

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Unterkünfte

In Cienfuegos verteilen sich die meisten Unterkünfte auf drei Stadtteile. Am zentralsten kommt man im historischen Stadtkern unter, von dem sich die meisten Sehenswürdigkeiten bequem zu Fuß erreichen lassen.

Nicht ganz so zentral, dafür aber häufig etwas preiswerter, kommt man östlich der Altstadt unter. Idealerweise wählt man eine Unterkunft, die nicht zu weit vom Prado entfernt ist. Von dort lassen sich Innenstadt sowie Busbahnhof in wenigen Gehminuten erreichen.

Wer mit dem Mietwagen unterwegs ist, kann auch südlich des Zentrums im Stadtteil Punta Gorda unterkommen. In der bevorzugten Wohnlage verfügen viele Casas über sichere Parkplätze. Mit dem Auto ist man nicht nur in wenigen Minuten in der Innenstadt, sondern kann Ausflüge in die Sierra del Escambray oder zum schönen Stadtstrand unternehmen.

Einfache Kategorie (€)

  • Das Lunasur befindet sich mitten im Zentrum von Cienfuegos. Das Hostal verfügt über kostenfreies WLAN, einen Garten, eine Gemeinschaftslounge mit einer kleinen Bar. Die Zimmer sind klimatisiert und verfügen über private Bäder.

Mittelklasse (€€)

  • Einen Steinwurf vom Prado und der Fußgängerzone entfernt liegt das Hostal Bella Perla Marina. Bei der Unterkunft handelt es sich um ein recht großes Apartment, das über eine schöne Terrasse verfügt. Von der kleinen Dachterrasse genießt man einen hervorragenden Blick über die gesamte Stadt. Die Betreiber der Casa servieren auf Wunsch Frühstück, Abendessen oder auch Cocktails und andere Getränke.

Gehoben (€€€)

  • Inmitten des historischen Zentrums betreibt die spanische Meliá-Gruppe zwei Vier-Sterne-Häuser. Das Hotel La Union liegt in bester Lage, nur einen Steinwurf vom Park Marti entfernt. Trotz der zentralen Lage ist es dort sehr ruhig. Da Hotel befindet sich in einem ansprechenden Kolonialbau und verfügt über einen Pool auf dem Dach.
  • Um die Ecke betreiben sie Spanier das Meliá San Carlos. Das modern eingerichtete Hotel wurde erst 2018 eröffnet, bis vor wenigen Jahren war das alte Gebäude noch verfallen. Highlight sind Suiten, welche einen wunderbaren Blick auf die Stadt haben. Aber auch von dem Roof-Garden lässt sich der Panoramablick über Cienfuegos genießen.
  • Am südlichen Ende der Stadt betreibt Meliá das Hotel Jagua, welches über Parkplätze verfügt. Jedoch ist da Hotel nur eingeschränkt empfehlenswert. Es liegt zwar in wunderbarer Lage direkt an den Ufern der Bucht von Cienfuegos, allerdings ist der historische Stadtkern eine gute halbe Stunde entfernt (zu Fuß). Zudem sind die Zimmer etwas in die Jahre gekommen.

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Ausflüge

In der Region Cienfuegos gibt es eine Reihe an empfehlenswerten Ausflugszielen. Zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten im nahen Umland zählen der etwa 25 km östlich der Stadt gelegene weitläufige Botanische Garten, die Laguna de Guanaroca, der Strand Rancho Luna und die südlich des Stadtzentrums liegende historische Festung Castillo de Jagua. Zudem lassen sich ausgedehnte Ausflüge in die tropische Berglandschaft der Sierra del Escambray unternehmen.

Etwa zwei Fahrstunden westlich von Cienfuegos befindet sich die historisch bedeutende Schweinebucht, der Ort, an dem am 17. April 1961 der von der CIA und den USA initiierte Invasionsversuch stattfand, der das Ziel hatte, die Revolutionäre um Fidel Castro zu überwältigen.

An der Zufahrt zur Bucht von Cienfuegos liegt das Castillo de Jagua, eine Festung aus dem 18. Jahrhundert, die früher die Bucht bewachte. Täglich fährt am frühen Mittag ein Boot für Touristen. Günstiger kommt man mit der regulären Fähren zur anderen Seite der Bucht. Die Fähre fährt im Zwei-Stunden-Takt, vier oder fünf Mal täglich. Abgefahren wird am kleinen Fährterminal in der Innenstadt. Der Fahrpreis beträgt einen Peso je Strecke.

Gut 10 km südöstlich der Stadt liegt die Laguna de Guanaroca, welches nicht nur für Naturliebhaber ein hervorragendes Ausflugsziel ist. Die Lagune liegt idyllisch und ist ein Paradies für Vögel. Sie beherbergt unter anderem Pelikane, Kormorane und häufig viele Flamingos. Die Flamingos verweilen vermehrt in den Wintermonaten in der Lagune. Wichtig ist, dass man früh Morgens kommt (gegen 8 Uhr). Da es sich um ein Naturschutzgebiet handelt, sind die Besucherzahlen beschränkt. In vertretbaren Abständen werden zwei bis drei Besucher von Führern nach einem kurzen Spaziergang in kleinen Ruderbooten auf den See gebracht. Die Führer bringen die Gäste so nah es vertretbar ist an die Vögel heran. Nach etwa einer halben Stunde geht es zurück. Auf dem Rückweg werden noch Mangroven durch rudert. Auch hier lassen sich Vögel und andere Tiere wie Krebse besichtigen. Bedenken sollte man, dass es auf dem See keinen Schatten gibt. Es empfiehlt sich also unbedingt ein Sonnenschutz. Zudem sollte man eine Flasche Wasser mitbringen. Beim Einlass muss man ein Ausweisdokument vorzeigen können. Der Eintritt beträgt 10 USD je Person. Die meisten Führer sprechen Englisch. Bei gutem Service sollte man ihnen ein Trinkgeld geben.

Etwa 20 km östlich der Stadt liegt der Botanische Garten. Es handelt sich weniger um einen angelegten Garten, sondern eher eine recht wilde und weitläufige Sammlung verschieden Pflanzen. Hauptsächlich lassen sich unterschiedliche Baum- und Palmenarten erkunden. Insgesamt ist es ein schöner Garten, der zu einem längeren Spaziergang in der Natur einlädt. Der Rundgang beträgt knapp 5 km, wobei die Pfade teilweise in schlechtem Zustand sind. Es empfiehlt sich ein Führer, der einem die verschiedenen Gewächse erklärt (etwa 5-10 USD). Der Eintritt beträgt 5 USD je Person. Man sollte etwa ein bis zwei Stunden für den Besuch einplanen. Wer ein Taxi aus Cienfuegos nehmen möchte, muss mit etwa 20 USD für den Hin- und Rückweg kalkulieren (inkl. Wartezeit).

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